1. Ziele und Anforderungen zur Bewertung der Kraftwerksstrategie
2. Risikoanalyse zur Kraftwerkstrategie
2.1 Ein erstes Fazit in Form einer Analogiebetrachtung (Management Summery)
2.2 Vorgehen zur Analyse und Bewertung der Management- und Systementwicklungsrisiken
2.3 Vorgezogene Analyse und Bewertung der Managementrisiken wegen Ampel-Aus
Zieltermin zur Klimaneutralität:
Die „Klima- bzw. CO2-Neutralität" soll in Deutschland spätestens bis 2045 erreicht werden.
Anforderungen an die Qualität der Stromversorgung:
Eine stabile, grundlastfähige Stromversorgung muss an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag sichergestellt werden.
Weitere Anforderungen zur Bewertung der Kraftwerksstrategie:
1. Machbarkeit
2. Finanzierbarkeit
3. Wirtschaftlichkeit
4. Wettbewerbsfähigkeit
5. Versorgungs- und Funktionssicherheit
6. Umweltverträglichkeit
7. Nachhaltigkeit
8. Terminierbarkeit
9. Technologie- und Innovationsoffenheit und
10. Akzeptanz durch Prozessbeteiligte
Im Rahmen der Bewertung von Kosten, Nutzen und Risiken der Maßnahmen zur Energiewende müssen folgende Gegebenheiten berücksichtigt werden:
Deutschland als drittgrößte Volkwirtschaft der Welt ist für weniger als 2 % der weltweit ausgestoßenen CO2 Emissionen in der Atmosphäre verantwortlich, bei einem Weltbevölkerungsanteil von ca. 1,5 %.
Grundsätzlich gilt:
Die Kraftwerksstrategie muss mit anderen Strategien, die die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität betreffen, widerspruchsfrei verträglich sein. Eine durchgängige Kompatibilität ist zu gewährleisten (d. h. die technischen Lösungen müssen störungsfrei miteinander funktionieren).
Am 05. Februar 2024 wurde in einer Pressemitteilung der Bundesregierung die langerwartete Kraftwerksstrategie der Öffentlichkeit vorgestellt.
2.1 Ein erstes Fazit in Form einer Analogiebetrachtung (Management Summery)
Die aktuelle Kraftwerksstrategie ist in erster Linie eine Auflistung geplanter kurz- bis mittelfristiger Aktivitäten zur Energiewende. Den Schwerpunkt bildet die Ankündigung, neue Kraftwerkskapazitäten im Umfang „von bis zu 4 mal 2,5 GW H2-ready Gaskraftwerken" auszuschreiben.
Mein erstes Fazit bezogen auf den Inhalt der Pressemitteilung möchte ich in einer Art Management Summery in Form folgender Analogiebetrachtung zusammenfassen:
Wäre die Bundesrepublik Deutschland ein global tätiges erfolgreiches Hightech Unternehmen und es würde eine Strategie zur Durchführung eines Großprojekts mit vergleichbarem Reifegrad wie die Kraftwerksstrategie vorgestellt werden, dann müsste die Geschäftsführung ihrer Verantwortung entsprechend dem Qualitätsmanagement die Anweisung erteilen, mit höchster Priorität eine Risikoanalyse für dieses Projekt durchzuführen.
Entsprechend den Qualitätsrichtlinien hätte die Risikoanalyse folgenden Inhalt:
1. Identifikation priorisierter Risiken
2. Bewertung der Risiken in Bezug auf Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit
3. Ausarbeitung eines Plans zur projektbegleitenden Risikokontrolle und Risikosteuerung
4. Verknüpfung der Aktivitäten zum Risikomanagement mit der Projektplanung unter Berücksichtigung von Meilensteinen und Entscheidungspunkten.
Erst nach (!) Vorlage dieser Risikoanalyse und deren Durchsprache mit relevanten Fachabteilungen und Experten würde die Geschäftsführung eine Entscheidung bezüglich der Weiterführung des Projekts treffen.
Ein paar Bemerkungen zur Identifikation potenzieller Risiken der Kraftwerksstrategie:
Die Kraftwerksstrategie vermittelt den Eindruck, dass unsere Politik beabsichtigt, das Großprojekt „Energiewende Deutschland“ weitgehend entsprechend der Methode Trial and Error im Rahmen eines groß angelegten Feldversuchs zu realisieren.
Die technischen Herausforderungen zur Energiewende sollen zu einem großen Teil durch Versuch und Irrtum also durch „Ausprobieren“ einer Lösung zugeführt werden.
Vor diesem Hintergrund kann man eines mit ziemlicher Sicherheit prognostizieren:
Die Bundesrepublik Deutschland wird sich in den kommenden Jahren zum größten Reallabor der Welt entwickeln.
Ob wir bei diesem Vorgehen, bezogen auf Qualität und Kosten unserer Produkte, auch zukünftig auf dem Weltmarkt wirtschaftlich erfolgreich sein werden, darf bezweifelt werden.
Denn Trial and Error dürfte die kostspieligste Form des Prototypings und der Produkterprobung sein, weil große Teile der Gesellschaft mit einbezogen werden.
Die Kosten für diese Form der Lösungsfindung zahlen in erster Linie die Kunden über den Preis für teilweise nicht ausgereifte Produkte, die Steuerzahler für die Finanzierung ausufernder Subventionen und die Arbeitnehmer wegen der Gefährdung ihrer im internationalen Vergleich nicht mehr wettbewerbsfähigen Arbeitsplätze.
Die Risiken tragen somit die Bürgerinnen und Bürger und die nachfolgenden Generationen als Steuerzahler und Konsumenten. Nachhaltigkeit sieht anders aus!
Ein Beispiel für das Vorgehen Trial and Error zeigt sich bei der Entwicklung und Vermarktung batteriegetriebener Personenkraftwagen. Man muss anscheinend erst hunderttausende von Pkw verkaufen, um festzustellen, dass batteriegetriebene Pkw nur begrenzt wintertauglich sind!
Es ist noch gar nicht allzu lange her, da testeten die Hersteller die Wintertauglichkeit ihrer zukünftigen Produkte im hohen Norden am Polarkreis (oder in der Klimakammer). Erst wenn die Testfahrzeuge die Tests bestanden hatten, wurden die Produkte dem Kunden angepriesen und verkauft. Zu der Zeit nannte man Produkte, die in einem unreifen Zustand an die Kunden ausgeliefert wurden „grüne Bananen“. Man verstand darunter Produkte, die erst beim Kunden „reifen“, also bei Auslieferung noch erhebliche Qualitätsmängel aufweisen und Qualitätskosten verursachen.
Wie allgemein bekannt, sollte man als Hersteller dieses Vorgehen nicht allzu oft praktizieren. Denn wenn die „Kundenbegeisterung“ erst einmal „unter die Räder kommt“, dann dürfte sich das auf Dauer nicht auszahlen!
Die sich daraus ableitenden Geschäftsrisiken können existentiell sein.
Allerdings sollte man zu dem Beispiel fairerweise ergänzend anmerken, dass das Tempo bei der Entwicklung batteriegetriebener Kraftfahrzeuge durch politische Vorgaben mehr oder weniger erzwungen wurde.
Nun zur Politik und deren Umsetzung von Großprojekten wie der Energiewende und hier im Besonderen der Kraftwerksstrategie.
Für politikgetriebene Projekte gilt das gleiche wie für Industrieprojekte. Wenn bei den Wählern das Vertrauen in die Problemlösungskompetenz der politischen Akteure erst einmal nachhaltig gestört ist, kann das Auswirkungen für unsere Gesellschaft haben, deren Risiken schwer abschätzbar sind.
Mein Fazit:
Sollten Politik und Wirtschaft nicht in der Lage sein, das Großprojekt „Energiewende Deutschland“ erfolgreich zu realisieren und sie dadurch das wichtigste gesellschaftsübergreifende Identifikations- und Qualitätsmerkmal „Made in Germany" gefährden, dann werden wir uns in Deutschland in den kommenden Jahren auf einige neue Herausforderungen bisher unbekannten Ausmaßes einstellen müssen.
Das gleiche gilt für ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des deutschen Wirtschaftssystems: Sollte sich der Mittelstand (und die Mittelschicht) durch die Maßnahmen zur Energiewende wirtschaftlich zunehmend in ihrer Existenz bedroht fühlen, dann dürften die gesellschaftlichen Auswirkungen ähnlich gravierend sein.
Vor diesem Hintergrund meine Empfehlung:
Politik und Wirtschaft sollten eine tragfähige Strategie für das Großprojekt „Energiewende Deutschland“ ausarbeiten.
Wo wollen wir gemeinsam hin in der Energiepolitik?
Was sind die übergeordneten mittel- und langfristigen strategischen Ziele für den Exportweltmeister vergangener Tage?
Wie wollen wir uns mit unseren Produkten im Wettbewerb mit den USA und den BRICS-Staaten in Zukunft auf dem Weltmarkt behaupten?
Zu den BRICS-Staaten gehören Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika und seit 2024 Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate.
In diesen Teilen der Welt wird sich entscheiden, mit welchen Technologien und in welchen Zeiträumen die Energieprobleme der Menschheit gelöst werden!
Wie die aktuelle Entwicklung zeigt, stoßen international unsere bisherigen Aktivitäten in Deutschland zum Thema Energiewende nur auf ein mäßiges Interesse. Begeisterung sieht anders aus! Und die „Kundenbegeisterung“ im eigenen Land ist im Sinkflug!
Die sich abzeichnenden Energiewendestrategien unserer europäischen Nachbarn weisen auch in eine andere Richtung als unser Weg der Problemlösung.
Aus heutiger Sicht wird sich der deutsche Weg zur Bewältigung der Energiekrise nicht zu einem Exportschlager entwickeln!
Also, nochmal, wohin geht die Reise in Deutschland?
Welche wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Risiken sind unsere Politiker und Wirtschaftsführer bereit einzugehen, wenn wir unseren Weg der „Sonderlösung“ der Energiewende weiter verfolgen?
Produktentwickler wissen:
Sonderlösungen, Sonderentwicklungen und Sonderanfertigungen sind häufig teuer und selten wirtschaftlich! Stichwort: Product Lifecycle Costs!
Hoffen wir, dass sich diese Erkenntnis auch bei den Risikomanagern im Kraftwerksbau rumgesprochen hat!
2.2 Vorgehen zur Analyse und Bewertung der Management- und Systementwicklungsrisiken
(Stand: April 2024)
Die Initiative check-energiewende.de stellt die Frage:
Wird die „Energiewende Deutschland" – das größte Projekt der deutschen Nachkriegsgeschichte – kompetent gemanagt?
Mit dieser Frage fokussiere ich mich auf die Kraftwerksstrategie, die von Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner gemeinsam vereinbart und in einer Pressemitteilung am 05.02.2024 veröffentlichte wurde.
Wie kann man nun die Analyse der Managementrisiken zur Kraftwerksstrategie als zentrales Element des Großprojekts „Energiewende Deutschland“ so organisieren, dass diese Aufgabe strukturiert und mit einem überschaubaren Aufwand gelöst werden kann?
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an die Startphase großer Systementwicklungsprojekte während meiner Zeit als Risikomanager in der Industrie. Folgende Analogiebetrachtung hat uns häufig den entscheidenden Startimpuls vermittelt:
Frage: Wie isst man einen Elefanten? Antwort: Stück für Stück!
Was ist damit gemeint? Von Anfang an die Aufgaben priorisieren und dann Schritt für Schritt abarbeiten!
Der erste Schritt ist getan. Die Risikoanalyse beginnt mit der Kraftwerksstrategie!
Zwei Quellen im Internet bestimmen das weitere Vorgehen:
Quelle 1:
Bezüglich des Vorgehens zur Analyse der (Projekt-)Managementrisiken wird das Handbuch S-O-S-Methode© für Großprojekte des Kompetenzzentrums (Groß-)Projektmanagement des Bundesverwaltungsamts BVA als Leitfaden herangezogen.
Dieses Handbuch wird für das Management von Großprojekten von der Bundesbehörde BVA mit folgender übergeordneter Zielsetzung empfohlen „Das BVA sorgt dafür, dass politische Vorgaben Wirklichkeit werden“.
Im Titel „S-O-S-Methode“ steht S für „Strategische Ausrichtung“, O für „Organisatorisches Umfeld“ und S für „Systematisches Vorgehen“.
Die Website des Bundesverwaltungsamts BVA wurde am 25.04.24 abgerufen.
Quelle 2:
Informationen, wie es mit dem Management des Großprojekts „Energiewende Deutschland“ aus Sicht der Ampelregierung weitergeht, sollten auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK, für das Robert Habeck die Verantwortung trägt, zu finden sein.
Die Website des BMWK wurde am 25.04.24 abgerufen.
Zum weiteren Vorgehen:
Die für eine Analyse der (Projekt-)Managementrisiken relevanten Informationen auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK, werden anhand des Handbuchs zum Managen von Großprojekten des Bundesverwaltungsamts BVA, gecheckt.
zu Quelle 1:
Inhaltsverzeichnis des Projektmanagement Handbuchs des Bundesverwaltungsamts BVA (auszugsweise wiedergegeben)
Teil I: Einführung in die S-O-S-Methode©
A Einleitung
A.1 Hintergrund und Abgrenzung der S-O-S Methode
A.2 Zielgruppen der S-O-S-Methode
A.3 Größenklassifizierung von Projekten in der S-O-S-Methode
A.4 Weiterentwicklung der Methode im BVA
B Grundlagen der S-O-S-Methode
B.1 Zentrale Bausteine der S-O-S-Methode
B.2 Projektstatusermittlung als Kernaufgabe
B.3 Phasen und Rollen in der S-O-S-Methode
Teil II: Projektmanagement-Module
1 Festlegung und Überprüfung der Projektrahmenbedingungen
2 Vergabe- und Vertragsmanagement
3 Festlegung und Überprüfung der Projektorganisation
4 Personalmanagement
5 Kommunikationsmanagement
6 Projektplanung und -controlling
7 Anforderungs- und Änderungsmanagement
8 Risikomanagement
9 Qualitätsmanagement
Die Module 1 – 9 sind inhaltlich wie folgt gegliedert:
1.1 Ziele des Moduls
1.2 Umsetzungsprozesse
1.3 Ergebnisdokumente
1.4 Rollen
1.5 Erfolgsmessgrößen
1.6 S-O-S-Vorlagen
(Anmerkung: Kursiv gekennzeichnete Arbeitspakete werden vorrangig zur Analyse der (Projekt-)Managementrisiken genutzt).
Zu Quelle 2:
Liste der Themen aus den Bereichen „Klimaschutz“ und „Energie“ auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK
Klimaschutz
· Nationale Klimaschutzpolitik
· Systementwicklungsstrategie
· Emissionshandel
· Europäische Klimaschutzpolitik
· Internationale Klimaschutzpolitik
· Klimaneutrale Bundesverwaltung
· Motive und Ziele
Energie
· Energieeffizienz
· Energiewende
· Energiepreisbremsen
· Energiewende im Gebäudebereich
· Wasserstoffstrategie
· Erneuerbare Energien
· Energiespeicher
· Netze und Netzausbau
· Strommarkt der Zukunft
· Roadmap Systemstabilität
· Energieforschung und Innovation
· Europäische und internationale Energiepolitik
· Bilaterale Klima- und Energiepartnerschaften und Energiedialoge
(Anmerkung: Kursiv gekennzeichnete Überschriften einzelner Kapitel werden vorrangig zur Analyse der (Projekt-)Managementrisiken herangezogen).
Achtung: Änderung der bisher geplanten Vorgehensweise wegen Ampel-Aus!
2.3 Vorgezogene Analyse und Bewertung der Managementrisiken
(Stand: Dezember 2024)
Zwei Ereignisse im Herbst dieses Jahres kennzeichnen den aktuellen Zustand unseres Landes.
Im November 2024 zerfällt die Ampelregierung und im gleichen Zeitraum hängt Deutschland, die viertgrößte Industrienation der Welt, über mehrere Wochen wegen einer Dunkelflaute energietechnisch am Tropf!
Wenn uns nicht unsere europäischen Nachbarn in Norden, Osten, Süden und Westen mit ihren Strom aus Kohle, Öl und Kernenergie unterstützt hätten, wären bei uns die Lichter ausgegangen!
Fazit: Die Ampelregierung ist gescheitert und mit ihr die Energiewende „Made in Germany“!
Auf Grund des Zerfalls der Ampelregierung im November 2024 und der Vorverlegung der Bundestagswahl vom September 2025 auf Februar 2025 wird hier eine verkürzte Analyse der Projektrisiken zur Kraftwerksstrategie durchgeführt.
Eines lässt sich vorab feststellen: Wirtschaftsminister Habeck ist mit seiner ganz "persönlichen" Managementstrategie, voll ins Risiko zu gehen, vollumfänglich gescheitert. Seine hohe Risikobereitschaft, zu der er sich in einem ZDF-Interview am 11.01.2022 bekannt hat, hat letztendlich zu diesem Misserfolg geführt!
Die Aussagen von Herrn Habeck in diesem ZDF-Interview dürften symptomatisch für das Scheitern der Ampelregierung sein. Deshalb hier noch mal die Kurzfassung des Interviews im "Originalton".
Überschrift des ZDF-Interviews: Habeck zu seinen Klimaplänen: „Deshalb voll ins Risiko":
(https://www.zdf.de/nachrichten/politik/habeck-klima-klimaschutz-minister-100.html; abgerufen am 02.03.2023; [vom ZDF wurde der Inhalt mittlerweile gelöscht])
Das Interview beendet Herr Habeck bezogen auf das mögliche Scheitern seines Vorhabens mit folgenden Ausführungen: „Wenn man sich Großes vornimmt, kann man scheitern, aber die Alternative wäre ja, sich nichts mehr vorzunehmen aus Angst, dass man scheitern könnte. Wer will in so einem Land leben und wer will so eine Bundesregierung haben? Ich hätte keinen Bock, in solch einer Regierung Minister zu sein. Deshalb voll ins Risiko und vielleicht gelingt es ja auch, und dann können wir alle miteinander stolz aufeinander sein."
Das Interview mit unserem Wirtschaftsminister war für mich Anlass, die Initiative check-energiewende.de zu gründen (Motivation zur Durchführung dieser Initiative).
Seit dem ich von diesem Interview erfahren habe, stelle ich mir zwei Fragen: Wie kann ein Wirtschaftsminister der viertgrößten Industrienation ein Statement auf diesem Niveau vor einem Millionenpublikum verbreiten?
Wie kann Herr Habeck seine Aussagen mit seinem Amtseid vereinbaren, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden?
Die Risikobereitschaft unseres Wirtschaftsministers führt letztendlich wie befürchtet zu folgendem Ergebnis: Das Großprojekt "Energiewende Deutschland" der Ampelregierung und mit ihr die Kraftwerksstrategie sind Makulatur.
Die Initiative check-energiewende.de stellte zu Beginn ihrer Aktivitäten die Frage: Wird die "Energiewende Deutschland", das größte Projekt der deutschen Nachkriegsgeschichte, kompetent gemanagt?
Die Antwort lautet rückblickend kurz und bündig: Dieses Großprojekt wurde nicht kompetent gemanagt! Das Management war seiner Aufgabe nicht gewachsen und fachlich überfordert.
Die Ergebnisqualität, also der Grad der Zielerreichung wichtiger Kriterien zur Bewertung dieses Großprojekts, ist insgesamt mangelhaft, also nicht den Anforderungen entsprechend.
Folgende Kriterien zur Bewertung der Ergebnisqualität der Energiewende sind aus Sicht von check-energiewende.de relevant:
1. Machbarkeit
2. Finanzierbarkeit
3. Wirtschaftlichkeit
4. Wettbewerbsfähigkeit
5. Versorgungs- und Funktionssicherheit
6. Umweltverträglichkeit
7. Nachhaltigkeit
8. Terminierbarkeit
9. Technologie- und Innovationsoffenheit und
10. Akzeptanz durch Prozessbeteiligte
Für keines der 10 Kriterien liegen befriedigende Ergebnisse vor!
Die Ergebnisqualität der rot hervorgehobenen Kriterien kann für eine Industrienation bezüglich ihrer potenziellen Auswirkungen als desaströs eingestuft werden.
Die mangelhafte Versorgungs- und Funktionssicherheit der Stromerzeugung ist für eine Industrienation ein gravierendes Problem und ein Risiko von existenzieller Bedeutung! Es geht um eine sichere, bezahlbare und wettbewerbsfähige Energieversorgung in Deutschland!
Die vergangenen Wochen mit langanhaltenden Dunkelflauten in Mitteleuropa haben gezeigt, was es heißt mit der Energieversorgung einer Industrienation voll ins Risiko zu gehen! Was die Situation noch gravierender macht: Mit unserem Problem einer zunehmend mangelhaften Versorgungs- und Funktionssicherheit bringen wir auch noch unsere europäischen Nachbarn in die Bredouille.
Nach der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar 2025 wird die neue Regierung die Energiewende für alle Sektoren (Strom, Wärme, Mobilität) nicht, wie von der Ampel bisher konzipiert, weiterführen können.
Die deutsche Energiewende muss den realen Erfordernissen einer Hightech-Nation und den Bedürfnissen ihrer Bürgerinnen und Bürger angepasst werden.
Eine sichere Energieversorgung in Deutschland muss gewährleistet werden und zwar 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr! Andere Länder zeigen uns wie es geht!
Vor dem hier skizzierten Hintergrund und somit aus gegebenem Anlass, führt die Initiative check-energiewende.de eine verkürzte Bewertung der Risiken für das Projekt "Energiewende Deutschland" durch.
Im Fokus stehen hierbei die Managementrisiken, die in strategisch relevanten Industrieprojekten im Rahmen der Businessplanung für ein neues Produkt regelmäßig gecheckt werden.
Auch jedes Startup-Unternehmen wird von den Investoren bezüglich seiner Managementrisiken im Detail hinterfragt.
Managementrisiken sind Risiken, die durch das Management, besonders mit Blick auf belastbare strategische Entscheidungen, zu verantworten sind. Dazu gehören z. B. mangelnde Führungs- und Fachkompetenz, einseitige Denkmuster usw.
Um den interessierten Bürgerinnen und Bürgern den Vorgang der Analyse der Managementrisiken plausibel darzustellen, möchte ich folgende Analogiebetrachtung heranziehen: Wenn der Volksmund umgangssprachlich zum Ausdruck bringt "Der Fisch stinkt von Kopf her", dann wird schnell klar, worum es bei der Bewertung der Managementrisiken im Wesentlichen geht.
Wie geht`s weiter?
Die Aktivitäten zur Analyse und Bewertung der Managementrisiken im Großprojekt "Energiewende Deutschland" werden, auch im Hinblick auf die Bildung einer neuen Regierungskoalition, weitergeführt und auf dieser Website in 2025 veröffentlicht.
Wie mehrfach erwähnt, muss sich jedes Startup-Unternehmen mit seinem Management einer Prüfung durch die Investoren unterziehen bevor Geld fließt.
Analog dazu wird check-energiewende.de einen Kompetenz-Check für Politiker und Politikerinnen in Regierungsverantwortung entwerfen, der den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bietet, sich ein Bild über die Fach- und Führungskompetenzen seines politischen Spitzenpersonals zu machen.
Denn wir alle, die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, wir sind die wirklichen Risikokapitalgeber für das Großprojekt „Energiewende Deutschland“!
Zur Einstimmung hier ein Beitrag von FOCUS-online-Gastautor Herbert Saurugg, einem Fachmann, der weiß wovon er spricht:
Nah am Kollaps: Dunkelflaute offenbart massive Planungsfehler des Staates - was jetzt getan werden muss
(beide Webseiten aufgerufen am 18.12.2024)
Es bleibt spannend!
Fortsetzung folgt!
© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.